Hintergrund meiner Idee
URBAN
Der städtische Raum bietet uns eigentlich alles, was wir zum Leben brauchen. Vielfach sind die Bedingungen in der Stadt aber eben auch so, dass wir ihnen am liebsten nur noch entfliehen möchten. Die Enge, die Staus, die Vielzahl an Menschen, Lärm, versmogte Luft, Hektik, permanentes Multitasking und Stress sind den allermeisten Großstädtern – und dazu gehöre ich auch – wohl bekannt.
Hinzu kommt der konstante Bewegungsmangel durch sitzende Tätigkeiten und sitzendes transportiert werden in Form von Auto, Zug, U-Bahn oder Bus. Die Folgen wie beispielsweise Fehlernährung, Übergewicht und Rückenleiden sind allgemein bekannt. Inmitten der Straßen und Gebäuden kommt häufig aber vor allem eine Sache zu kurz: die Natur.
Denn Bäume, Wiesen und Bäche finden sich eben nur dort, wo der Beton und der Stahl aufhören. Erst inmitten von Pflanzen und Tieren spüren wir intuitiv, dass die beruhigende Wirkung der Natur das ist, was uns tief im Inneren richtig gut tut.
ZEN
Im Zentrum des aus der buddhistischen Tradition stammenden Prinzips des Zen stehen Meditation und Achtsamkeit. Die ruhige und gleichmäßige Atmung ist wesentlicher Bestandteil und gibt den Praktizierenden einen Rhythmus vor, während des ritualisierten Übens wird der Geist von störenden Gedanken befreit. Ein Meditationslehrer veranschaulichte es mir einmal so: „Meditieren bedeutet die 1000 Affen im Kopf zu beruhigen.“ (Kai Hemmen)
Weder die Erinnerungen an die Vergangenheit, noch die Pläne für die nahe oder ferne Zukunft spielen eine Rolle, einzig die Konzentration auf das Hier und Jetzt ist wesentlich. Einfachheit, Harmonie und Schönheit können sich in den unterschiedlichsten Formen finden. Für mich ist es die achtsame und meditative Praxis mit Pfeil und Bogen.
ARCHERY
Bogenschießen gehört zu einer der ältesten Kulturtechniken des Menschen und hat in seiner inzwischen 45.000 jährigen globalen Geschichte die vielfältigsten Varianten hervorgebracht. Es ist mir deshalb wichtig meinen eigenen Ansatz und mein Verständnis offen zu legen.
Durch mein Sportstudium geprägt, sind Pfeil und Bogen für mich zunächst einmal Sportgeräte mit denen sich trainieren lässt. Der Bogen hat bei mir also nichts mit einer Waffe zu tun. Dennoch sind Pfeil und Bogen nicht wie jedes andere Trainingsgerät, sondern ermöglichen auf besondere Art und Weise ein ganzheitliches Erlebnis aus Fühlen, Sehen, Hören, Riechen.
Wir schießen auf eine Zielscheibe, diese ist aber auf der einen Seite einfarbig, die Konzentration bleibt so vollständig im Prozess des Pfeileinlegens, des Spannens und des Lösens. Es ist der ritualisierte Ablauf von Anspannung und Entspannung den ich darin entdecke und den ich für so wertvoll halte, dass ich ihn an meine Mitmenschen weitergeben möchte.
Für mich bieten Pfeil und Bogen die Möglichkeit zu entschleunigen, mit der Natur in Verbindung zu kommen und zu Erleben, was Achtsamkeit meint und wie sich ein meditativer Zustand anfühlt.